Donnerstag, 21. Oktober 2010

Neue RTL-II-Kultserie "Tatort Internet"



Die von Minister-Gattin Stephanie zu Guttenberg moderierte und von der BILD-Zeitung heftig beworbene RTL-II-Sendung "Tatort Internet" über Kinderschänder und solche, die es werden wollen, wird von der Medienaufsicht unter die Lupe genommen. Die zuständige Hessische Landesanstalt für private Medien überprüft, ob bei dem Format medienrechtliche Vorgaben eingehalten werden, wie eine Sprecherin am Donnerstag der dpa sagte. Dabei gehe es vor allem um den Jugendschutz sowie um die Persönlichkeitsrechte von Opfern und mutmaßlichen Tätern.

Der als Dokumentation getarnte reißerische Fernsehpranger will nach eigenen Angaben vor Sexualstraftätern warnen, die im Internet auf Kinder lauern. Hierzu werden mit versteckter Kamera minderjährige Opfer von sexueller Belästigung gezeigt und zu ihren Erlebnissen befragt, wobei auch vor intimen Fragen nicht Halt gemacht wird.

Aber auch eine Fernsehhetzjagd auf möglicherweise Unschuldige kommt nicht zu kurz. So soll sich ein Mann, nachdem er in der umstrittenen RTL-II-Sendung „Tatort Internet“ Stephanie zu Guttenberg gesehen hatte, mit einem Kanister Haargel nach Afghanistan abgesetzt haben. Über das weitere Schicksal dieses Manns gibt es bisher nur Vermutungen.

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