Mittwoch, 10. März 2010

Rochade im Berliner Abgeordnetenhaus


In den letzten Tagen gab es heftige Turbulenzen im sonst eher beschaulichen und von häkelnden Müttern dominierten Berliner Abgeordnetenhaus. Den FDP-Abgeordneten Rainer-Michael Lehmann quälte das soziale Gewissen plötzlich so sehr, dass ersich genötigt sah, schon allein um einem Parteiauschluss zuvor zu kommen, zur SPD-Fraktion zu wechseln. Inhaltlich begründete Lehmann das mit der Nähe zur SPD. "Das Büro ist quasi nur drei Türen weiter und im Plenarsaal bin ich jetzt näher an der Kantine. Auch sei es günstig, dass er die Visitenkarten mit dem Fineliner ändern kann, das ist ja nur ein Buchstabe!"
An Bewerbern für den freien Platz auf dem FDP-Stuhl mangelt es nicht, aber ein würdiger Ersatz scheint schon gefunden. Ralf Hillenberg, bis gestern noch bei der SPD, war wegen Verwicklungen um vergabefreie Aufträge an seine Baufirma ins Zwielicht geraten, während er zugleich Vizevorsitzender des Bauausschusses war. "Das ist ein sehr interessanter Mann für uns!", heißt es innerhalb der FDP-Fraktion. Und: "Hillenberg efüllt damit genau unser Anforderungsprofil."

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