Dienstag, 6. Juli 2010

Bankenreport 2010


Stresstest bestanden

Die deutschen Großbanken sind gut aufgestellt und ausreichend gegen kommende Krisen gefestigt. Dies ist das Ergebnis des Stress-Testes, dem europaweit Bankinstitute ausgesetzt wurden. In der empirischen Untersuchung mussten Bankvorstände Stellung zu systemrelevanten Fragen beziehen. So wurde gefragt, ob die Bank trotz einer Reihe haarsträubender Fehlentscheidungen die zu einer Beinahepleite geführt haben, Bonuszahlungen im selben oder größeren Umfang als im Vorjahr zahlen würde. Auch wollten die Prüfer wissen, ob weiterhin mit den extrem risikoreichen ungesicherten Leerverkäufen gezockt würde und schließlich, ob man trotz eigener eklatanter Managerfehler, die zu Milliardenverlusten geführt haben, die nun von den sozial schwächsten ausgeglichen werden, unbeschwert von Gewissensmeldungen seine Nase in den Schampus tauchen würden.
Nur wer alle drei Fragen mit JA beantworten konnte, hat den Stresstest bestanden.

P-Konto


Das Girokonto ist Voraussetzung für die Teilnahme am Berufs- und Wirtschaftsleben. Bisher führte die Pfändung eines Girokontos zur kompletten Blockade von Zahlungsgeschäften wie die Zahlung von Miete, Strom, Handy und Pay-TV. Die Bundesregierung hat die Banken nun (s.o.) verpflichtet, ein so genanntes Prekariats-Konto, kurz P-Konto den Kunden anzubieten. Mit dem bliebe den Schuldnerinnen und Schuldnern die Möglichkeit, während einer Kontopfändung über den unpfändbaren Teil ihrer Einkünfte zu verfügen und so weiter am Wirtschaftsleben teilzunehmen. Ab dem 1. Juli 2010 kann jeder Inhaber eines Girokontos von seiner Bank oder Sparkasse die Umwandlung in ein P-Konto verlangen, vorausgesetzt er ist bereit und in der Lage, zwischen 10 und 20 € monatlich Kontoführungsgebühren an Commerzbank, Deutsche Bank, Netbank, Postbank, Targobank zu zahlen.

Sorgen sich den die Banken gar nicht um den Pöbel?

Doch, gewiss. So warnte der deutschen Bankenverband vor dem Kauf von Gedenkmedaillen zur Fußballweltmeisterschaft, 20 Jahre Deutsche Einheit und anderen Jubiläen. Solche Medaillenprägungen stellen, anders als Münzen keine vom Staat ausgegebenen gesetzlichen Zahlungsmittel dar. Sie sind als Geldanlage deshalb ungeeignet. Der Kauf von Medaillen kann also nur unter dem Gesichtspunkt der Liebhaberei gesehen werden. Häufig klafft zwischen Preis und Wert eine große Lücke. Wen das aber nicht stört, sollte lieber Schrottimmobilien aus den USA, BP-Aktien oder Karstadt kaufen, so ein Verbandsprecher.

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