Im Streit um feste Journalistenplätze in
NSU-Verfahren schlagen die Wellen weiter hoch.Für das Verfahren, das am
17. April vor dem Oberlandesgericht München beginnt, soll kein
türkisches Medium einen der 50 reservierten Plätze für Journalisten im
Gerichtssaal bekommen. Weil acht der zehn NSU-Mordopfer türkischer
Abstammung waren, ist das Interesse aber auf türkischer Seite sehr groß.
Das OLG vergab die Akkreditierungen nach eigener Darstellung nach
Eingang der Anträge - demnach waren andere Medien schneller als die
türkischen. Kritik an diesem Vorgehen gab es in Deutschlands aber auch in türkischen Medien.
Die türkische Tageszeitung "Sabah" verwies dabei auf den Prozess gegen den Fernsehmoderator Jörg
Kachelmann. Dabei hatte das Landgericht Mannheim von den 48 Sitzplätzen
zehn an Schweizer Medien vergeben mit der Begründung, wegen der
Staatsangehörigkeit Kachelmanns seien die Schweizer Medien angemessen zu
berücksichtigen.
Ein Sprecher bayerischen Justiz betonte gegenüber der Presse, dass diese beide Fälle absolut nicht vergleichbar wären. Würde es um einen Prozess gegen türkische TÄTER gehen, würden selbstverständlich ausreichend Journalisten-Plätze geschaffen werden.
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