Sonntag, 19. September 2010

Yippie jaja, yippie yippie, yeah!


Von Ursula von der Leyen stammte der Vorschlag aus der letzten Woche, „Hartz IV“ in „Basisgeld“ umzubenennen. Eine Idee, die auf den ersten Blick vernünftig erscheint: Wenn es gelingt, eine Familien-Uschi in Bundesarbeitsministerin umzubenennen, sollte es bei Hartz IV erst recht funktionieren. Denn wenn der Regelsatz schon mickrig ist, soll er begrifflich wenigstens aufgewertet werden. Sowenig wie unsere Banker möchten, dass ihre Bonuszahlungen „Heuschreckenkacke“ heißen, wollen die Trinker in Neukölln, dass ihre Knete nach einem vorbestraften Bordellbesucher benannt ist.

Nun wartet Ursula mit einem neuen genialen Vorhaben auf: Dachdecker, Gerüstbauer, Maurer und Grubenarbeiter müssen ihre 52 Arbeitsjahre gar nicht zwingend auf Dach, Gerüst, Mauer oder in der Grube verbringen, sondern können nach dem 60ten Geburtstag sich beruflich neu orientieren und zum Beispiel als Fachberater im Baumarkt arbeiten. Womit bewiesen sein dürfte, dass Frau von der Leyen vermutlich Anfang der 60er Jahre zuletzt einen Baumarkt besucht hat oder zumindest den Prospekt eines solchen in der Hand hielt. Oder hat wieder der Arbeitgeberpräsident davon fantasiert, dass die Baumärkte ja sowas von händeringend nach kompetenten, freundlichen, älteren Herrschaften suchen, die dem Heimwerker Tipps aus dem früheren Arbeitsalltag geben („Wenn der Türdrücker nicht passt, kannst´en in der Nachbarschaft gegen zwei Flaschen Korn und ´ne Stange Kabinett eintauschen“)? Dass ich persönlich noch nie in einem Baumarkt beraten wurde, kann natürlich auch andere Gründe haben: Vielleicht ist der Dachdecker doch noch damit beschäftigt, bei von der Leyens das Oberstübchen neu einzudecken….

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