gern lese ich die Meldungen über korrupte Landespolitiker, verunglückte S-Bahnen und geplatzte Flughafenträume, weil ich mich halbwegs informiert fühle und auch eine klare Meinung zu den Dingen vorfinde. Nur wenn es um Mord und Totschlag geht, ist das Blatt so seltsam zögerlich. Da wird aus dem Umstand, dass in einer Wohnung in Berlin-Gatow vier Leichen gefunden wurden ein „mögliches Familiendrama“ und könnte „ein Familiendrama nicht ausschließen“. Das nenne ich journalistische Sorgfaltspflicht, denn zwei tote Erwachsene und zwei tote Kinder könnten sich ja auch einen Jux aus ihrem Ableben gemacht und oder eine fette Sause veranstaltet haben, die etwas aus dem Ruder lief. Schließlich ist man ja Hauptstadt-Zeitung, da will man ein paar Tote nicht vorschnell dramatisieren …
[Kindergeburtstag oder etwas noch Schlimmeres?] |
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