Wer Chemiewaffen gegen Zivilisten einsetzt, gehört bestraft. Und
wenn Assad Chemiewaffen gegen die syrische Bevölkerung einsetzt, gehört
er bestraft. Völlig klar. Und lassen wir mal das Wörtchen "wenn" ganz
klein und nur gehaucht, denn wer in Syrien Giftgas eingesetzt hat,
wissen weder die UN-Beobachter, die ihr Hotel bis gestern noch gar nicht
verlassen hatten und nicht einmal die Geheimdienste. Geschenkt. Wenn
also Assad Chemiewaffen gegen sein Volk einsetzt, gehört ER bestraft.
Nicht aber das syrische Volk. Wenn nun also ein US-Bombardement aus der Luft
geplant ist, mit vielen "strategischen Zielen", die wie die Erfahrung aus des
letzten sechs, sieben Kriege lehrt, jeweils nur knapp verfehlt werden, wird
wieder einmal das Volk, das auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule, zur
Hochzeit... ist mit dem Tode bestraft.
Setzt die Tradition der Revolvermänner fort: Django Obama |
Für Menschen wie Assad gibt es Strafgerichte in Den Haag, da
urteilen Richterinnen und Richtern und vergelten nicht Waffen mit
Waffen. Diese Einsicht muss Assad vielleicht nicht aufbringen, ein
US-Präsident des 21. Jahrhunderts, dem man den Friedensnobelpreis
verliehen hat, muss es wissen. In der Liste der über 120 Länder, die
den Statuten zum Internationalen Strafgerichtshof zwar beigetreten,
ihn aber nicht ratifiziert haben, befinden sich die USA nicht
nur alphabetisch in guter Gesellschaft mit Syrien. Wer es den USA als
nächstes mit gleicher Münze heimzahlen wird, wissen wir nicht, nur dass es
passieren wird, wieder und wieder und wieder. Und allen
Friedensnobelpreisen zum Trotz.