Donnerstag, 16. Mai 2013

Bahr fordert Aufklärung über Medikamententests in der DDR

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat Aufklärung über die Medika­mententests westdeutscher Pharmakonzerne an DDR-Bürgern gefordert. Von wem er die Aufklärung erwarte, sagte er auch. Nämlich von dem "für die Aufarbeitung von DDR-Unrecht zuständige Bundesinnenminsterium". Denn schließlich geht es ja hier um DDR-Unrecht, gell.

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Aber FDP-Minister Bahr wäre nicht FDP-Minister, wenn er nicht zugleich knallhart ... wünschte, dass sich auch westdeutsche Pharmakonzerne an der Aufklärung beteiligten. „Ich fordere die Pharmaindustrie auf, diesen Prozess nach Kräften zu unterstützen und zur Transparenz beizutragen”, sagte der Minister. Boah, das hat gesessen! (Er und sein Ministerium wüssten hingegen leider nichts über klinische Studien in der DDR.) Aber es gibt auch gute Nachrichten, z.B. von der thüringischen Gesundheitsministerin Heike Taubert (SPD): Sie sei froh, dass sich das Universitätsklinikum in Jena zur Einrichtung einer Arbeitsgruppe bereiterklärt habe. „Das Verwerfliche an der Sache ist, dass die DDR die Leute verkauft hat, für Devisen“, sagte Taubert. Nein, Frau Taubert, wenn aus nacktem Gewinnstreben Pharmariesen im doofen Teil Deutschlands kranke Menschen ohne ihr Wissen, aus Gründen der Testergebnisse Placebos statt Medizin erhalten und andere Patienten nicht zugelassene  statt bewährte Medikamente bekommen, dann ist das der Skandal und nicht weil die Devisen-klamme Zone dafür Geld bekommen hat! Verstanden!? 

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