Mittwoch, 19. Januar 2011

NRW verstehen...


Falls jemand noch nicht ganz verstanden hat, warum es nun in NRW Neuwahlen geben soll, hier noch mal die Zusammenfassung: Die rot grüne Regierung hat ein Haushaltsgesetz entworfen, von dem alle wussten, dass es verfassungswidrig wäre. Die Linken haben versehentlich im Landtag dem Gesetzentwurf zugestimmt, die CDU/FDP dagegen geklagt, obwohl sie die verfassungswidrige Haushaltslage durch hohe Garantien für die WestLB verursacht haben und das Landesverfassungsgericht hat nun festgestellt, dass das alles so nicht in Ordnung ist. Kann ja mal passieren. Aber statt das Ding nochmal richtig anzufassen, soll jetzt neu gewählt werden. Alles klar.

(Ist jetzt nur so eine Vermutung: Die meisten Politiker können ja am besten Wahlkampf. Da sind sie so richtig gut. Mit dem Regieren klappt es dann meist nicht mehr so rund, vielleicht gibt es ja deswegen so oft Wahlen. Oder ich selbst befinde mich im Irrtum und es gibt tatsächlich nur die Wahl zwischen "Gesetze erlassen" und "Gesetze beachten" und die Politiker dürfen gar nicht beides wegen der Gewaltenteilung, oder so...)

Das nenn´ ich Werbung !


Der recht neue weitere Neuwagen-Produzent aus Fernost mit dem schönen Namen "Infinity" umgarnte den deutschen Autokäufer jüngst mit halbseitigen Zeitungsanzeigen. In diesen fanden sich zunächst die üblichen, dem bereiften Blech angedichteten hirnerweichenden Attribute (rassig, sportlich, penisverlängernd) und andere Versatzstücke, ohne die deutsche Autowerbung nie auskommt.
Aber unmittelbar bevor ich meine Kaufabsicht in Beton goß, las ich die Schlußzeile der Werbung, die besagte, das man "dieses Auto nicht freiwillig verlassen wird".
Das gab mir dann doch zu denken. Denn hierbei handelt es sich für mich persönlich um ein Muss. Schließlich habe ich bereits ein Auto, das man meist eher unfreiwillig verläßt, sei es weil es nicht anspringt oder liegen bleibt. Und von der Feuerwehr herausgeschnitten werden möchte man aus dem Blech doch nicht, gell.

Donnerstag, 13. Januar 2011

TV-Kritik


Gestern lief doch mal wirklich was Schönes im Fernsehen. Der NDR zeigte den streng fiktionalen Film „Der Drückerkönig und die Politik. Die schillernde Karriere des Carsten Maschmeyer“.
Zuvor gab es von dem schmierigen, aber milliardenschweren AWD-Gründer und Veronica-Ferres-Besteiger, einen Haufen einstweiliger Verfügungen zu lesen, mit dem der
gelernte Hütchenspieler verhindern wollte, dass der Gebührenzahler mal einen Einblick erhält, wie die Beziehungen Maschmeyers zu führenden Politikern wie dem ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder und dem Bundespräsidenten Christian Wulff zufällig zustandekamen. Zu den bezahlten Hanseln von Maschmeyer gehören u.a. Walter Riester, nach dem sogar eine eigene Finanzkrise benannt ist und der ehemalige Aushilfswirtschaftsweise Bert Rürup, der seit Kohl noch jeden Kanzler und jede Kanzlerin schlecht beraten hat und mit dem "Maschi" sogar eine eigene Aktiengesellschaft gegründet hat. Von eben diesem Bert Rürup ist auf die Frage nach einer möglichen Vermischung von Politik und privaten Geschäftsinteressen im Film zu hören, dass so etwas „im Kern nur einem kranken Hirn“ entspringen könne.
Da finde ich, geht Herr Rürup zu weit: Er kann doch Gerd Schröder, Joschka Fischer, Roland Koch, Werner Müller, Friedrich Merz u.s.w.u.s.f nicht als "kranke Hirne" beschimpfen!!

Mittwoch, 12. Januar 2011

2011 - was bisher geschah ...

Das Jahr ist nun 12 Tage alt und kein bisschen besser als das gelb-schwarze Vorjahr.


Angefangen von Klaus Landowski, der seinen zu erwartenden Freispruch dritter Klasse im Verfahren um den Berliner Bankenskandal mit den Worten kommentierte, dass dass ja schon vor 10 Jahren hätten passieren können. Weil er dann 10 weitere Jahre inkompetent und desinteressiert in irgendwelchen Gremien vegetieren könnte, die außer dem Umschaufeln von Staatskohle von unten nach oben nicht zu Wege bringen? Oder um als Kiez-Ackermännchen auch mal die Finger zum Victory-C hochrecken zu dürfen? Oder ist es doch die coole Mischung aus Demenz und Starrsinn, die ihn denken lässt, dass ein juristischer Freispruch mit Schuldlosigkeit gleichzusetzen wäre?


Eine funktionierende Banken- und Finanzaufsicht soll es auch im Jahr 2011 nach dem Willen des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) nicht geben. Das Verbraucherministerium sah sich gestern wegen seiner Pläne, einmal zu testen, ob die Anlageberater der Geldhäuser die gesetzlichen Vorschriften einhalten und die Kunden ordentlich beraten, heftigster Kritik ausgesetzt. Besonders Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer teilte mit Leidensmiene mit: "Das klingt nach organisierter Kriminalität und löst negative Emotionen in der Bevölkerung aus. Damit werden die Menschen in ihrer negativen Einstellung gegenüber Banken noch bestärkt."
Genau das was Mafia-Bosse auch immer sagen.
Kritik äußerte Kemmer auch an der Pflicht der Berater, ihren Kunden Informationsblätter über die empfohlenen Produkte auszuhändigen. "Es gibt allein 500.000 verschiedene Zertifikate. Die können wir nicht alle vorrätig haben", sagte er. Das verstehen wir gut, dass man zwar etwas empfehlen kann, aber darüber keine Informationen hat. Und das kein Platz für Prospekte da ist, weil die Schränke mit Geld überquellen, das wissen wir auch. Aber vielleicht könnte man sie auf einem PC speichern und bei Bedarf ausdrucken. Oder ist es gar keine halbe Millionen Finanzprodukte, die der Banker so vertickt, sondern doch nur ein gutes Dutzend, das die höchste Provision abwirft oder die Bank sowieso gerade loswerden will ...



Und noch ein weitere Kotzbrocken hat den Karneval vorgezogen und ist wieder einmal in das Opfer-Kostüm gestiegen. Doch dieses Mal geht es Thilo S. nicht um sich selbst, sondern um ... seine Frau, die wegen ihm an ihrer Schule gemobbt wird. Also, nicht deswegen, weil er ein ausländerfeindlicher, demagogischer Staatskohle-Abzocker ist, sondern ein aufrechter Bürger, der das deutsche Land vor dem Untergang bewahren will. Und seine Frau, welche schon länger nicht so völlig unumstritten agiert, wurde jetzt deshalb in Sippenhaft genommen, wie die Bild am Sonntag so mitfühlend und neutral zugleich das Sarrazin´sche Geschwätz wiederkäute: „Es gibt Hinweise, dass Kinder von der Schulleitung und dem Klassenlehrer gezielt aufgehetzt wurden!“ Und: "Hier kamen offenbar Neid und Vorbehalte gegen eine ‚Frau Sarrazin‘ ins Spiel. Nachdem das nicht gelang, wurde sie mit dem Stundenplan extrem benachteiligt. Als auch das nicht half, wurde jetzt eine regelrechte Mobbing-Kampagne ins Werk gesetzt, um meine Frau dazu zu bringen, die Schule ‚freiwillig‘ zu verlassen."
Und da hat Sarrzin mal wieder völlig recht: Stundenpläne sind gerade für Lehrer extrem nachteilig und very, very mobbing. Was aber, wenn sich Frau Sarrazin - nicht etwa des Geldes, welches sie ja nun dank der literarischen Qualitäten ihres Frührentners gar nicht mehr nötig hat - und trotz des mobbenden Mobbings für ein Verbleib an der Schule entscheidet und die 3-Millionen-€-bei-Sofortrente-Offerte des staatlichen Schulamtes in den Wind schlägt? Könnte das dann daran liegen, dass die zu Hause im Sessel lungernde Alternative noch grässlicher ist ...???

Donnerstag, 6. Januar 2011

Neuer Dioxin-Fund!



Ein neuer Dioxin-Fund erschüttert die Bundesregierung. Bei einer Routine-Untersuchung wurde auch bei Gesundheitsminister Dioxin in den Eiern festgestellt.

Dienstag, 4. Januar 2011

Gerichtsgebühren für Hartz-IV-Empfänger


Welche Folgen ein hemmungsloser Sektrausch und ein unsachgemäßer Knallkörpergebrauch in Kleinhirnnähe bewirken kann, demonstrierte gestern der Rechtsexperte die Brandenburger CDU, Danny Eichelbaum. Er fordert, dass Hartz-IV-Empfänger künftig 75 € für ihre Klage abdrücken sollen. Wovon, bleibt Eichelbaums Geheimnis. Grotesk ist die Schnapsidee aber schon deshalb, da ja über die Hälfte der Klagen erfolgreich ist, vor Gericht ein absoluter Spitzenwert. Und dann bekäme der Hartz-IV-Empfänger ja die Kohle zurück. Für den Staat wäre das zwar immer lukrativ, denn allein in Berlin gingen im vergangenen Jahr 35.000 solcher Klagen ein. Blieben noch eine satte Millionen, für die der Brandenburger Spitzen-Jurist, der seine Ausbildung in rechtsstaatlichen Top-Lagen wie Pretoria und dem Büro von Peter-Michael Diestel absolvierte, gewiß eine Verwendung fände. Dennoch verwundert es, dass die CDU nicht auf eine noch viel näher liegende Lösung gekommen ist. Würde man den klagenden Pöbel an die Verwaltungs- statt an die Sozialgerichte verweisen, würde man den vierfachen Betrag kassieren und die Sache bliebe zunächst fünf Jahre völlig unbearbeitet. That´s it, Danny!