Donnerstag, 29. Juli 2010

WUNST verabschiedet sich in den Urlaub ...


... und zwar dahin, wo es derzeit heiß und meistens sumpfig ist.

Dahin, wo Reporter die über Korruptionsaffären berichten, angeklagt werden. Da wo massive Eingriffe in die Pressefreiheit und versuchte Einschüchterung von kritischen Berichterstattern von "Reporter ohne Grenzen" gerügt werden.

Die in Rede stehenden Journalisten hatten ehemalige Prostituierte befragt und aufgeschrieben, dass diese den ehemaligen Vizepräsident eines Gerichts, als regelmäßigen Freier identifiziert hatten. Zufällig der Richter, der zuvor ein auffallend mildes Urteil wegen Zwangsprostitution von Minderjährigen gegen den Betreiber des Bordells sprach. Dafür stehen jetzt die Journalisten vor Gericht wegen übler Nachrede.

Ach, wie weit musste man früher dafür reisen, nach Angola, Bangladesh und Burma. Und nun: Mit dem Regionalexpress nach Lutherstadt Wittenberg und dann die Elbe aufwärts ... Eigentlich schade!

Was macht eigentlich das Sommerloch?



Ach, dem geht´s gut!

Glietsch will Demonstrationen weiter filmen lassen



Berlins Polizeipräsident Dieter will trotz gerichtlichen Verbots auch künftig friedliche Demonstrationen filmen lassen. Dies erklärte er gegenüber der rbb-«Abendschau». Auch wenn ihn aufgrund der im Grundgesetz verankerten Gewaltenteilung Gerichtsurteile grundsätzlich nicht befolge, werde er "spaßeshalber" Berufung gegen das Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts einlegen. Die Richter hatten das Filmen von friedlichen Demonstrationen für rechtswidrig erklärt. Die Polizei dürfe nur Aufnahmen machen, wenn es konkrete Anhaltspunkte für Straftaten oder Gewalt gebe. Glietsch: "Wo meine Jungs auftauchen sind Straftaten nie weit entfernt. Deshalb nehme ich mir das Recht raus, was LIDL, Deutsche Bahn, Schlecker und KiK gegenüber ihren Beschäftigten auch praktizieren."

Programmhinweise für die Ferien



Wer die Love Parade am vergangenen Wochenende in Duisburg verpasst hat, kann Versäumtes bei der Biermeile in Berlin-Friedrichshain nachholen. Das Bierangebot - wen wundert´s - ist größer, wegen anderer Drogen fragen Sie in der nahegelegenen Simon-Dach-Straße. Sonst unterscheiden sich die Events nicht groß voneinander.

Freitag, 16. Juli 2010

Die Monopolkommission hat getagt :



Patienten sollen nach einem Vorschlag der Monopoly-Kommission künftig einen Eigenanteil an ihren Behandlungskosten schultern. Das Gesundheitssystem solle "um ein Element einer zwingenden Beteiligung von Patienten an den von ihnen verursachten Kosten" ergänzt werden, sagte der Kommissionsvorsitzende Justus Haucap. Das Gremium unterstützt die Bundesregierung mit feinsinnigen Vorschlägen, wenn die FDP hierfür mal eben keine Zeit hat.

Zufällig kommt der Vorschlag auch Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) entgegen, Er schlug vor, dass die gesetzlich Versicherten künftig Arztrechnungen erhalten und diese dann einfach bezahlen, das sei am unbürokratischsten.

Patienten entschieden sich bislang unabhängig von Kostenerwägungen für bestimmte Behandlungen, argumentiert die Monopolkommission. Eine allgemein verpflichtende Eigenbeteiligung könne dazu beitragen, die stetig steigenden Ausgaben im Gesundheitswesen in den Griff zu bekommen. So kann man sich der Versicherte vorher für eine eher billige oder teurere Krankheit oder für oder gegen eine ärztliche Behandlung entscheiden.

Dienstag, 13. Juli 2010

Kloster Ettal

Gut vier Monate nach seinem Rücktritt ist der Abt des Klosters Ettal, Barnabas Bögle, wieder im Amt. Nach Angaben der Abtei wurde Bögle mit päpstlichen Segen zum Abt gewählt. Auch der zuvor zurückgetretene Prior der Abtei, Maurus Kraß soll wieder Leiter der Klosterschule werden.

Bögle und Kraß waren im Februar nach Bekanntwerden von Missbrauchsfällen und brutalen Misshandlungen im oberbayerischen Kloster Ettal von ihren Ämtern zurückgetreten. In Schule und Internat wurden über Jahrzehnte hinweg Kinder misshandelt, sadistisch gequält und sexuell missbraucht. 15 Ordensbrüdern hatten sich an weit mehr als 100 Opfern vergangen. Dem Abt war vom Erzbistum München vorgeworfen worden, Verdachtsfälle nicht pflichtgemäß gemeldet zu haben. Nun heißt es, dass beide Benediktiner keine Fehler gemacht hätten. Nicht einmal ein Vater-Unser hätten sie beten müssen, frohlockten Bögle und Kraß jauchzte, dass sie ohne Umwege in den Himmel kämen.

Im Kloster wurde die entscheidung mit großer Erleichterung aufgenommen. Man hoffe nun auf die "Rückkehr zu einem normalen Schulalltag".
Was man sich auch immer darunter vorstellen mag.

Montag, 12. Juli 2010

Polizeigewerkschaft: Bitte nicht noch mehr Terroristen!


Noch sind es zwei Monate bis zu ihrer Ankunft in Deutschland, aber sie verbreiten schon jetzt im ganzen Land Furcht und Schrecken. Eltern lassen ihre Kinder - wenn überhaupt - nur noch im Camouflagehöschen auf den Spielplatz. Autofahrer schließen ihre Zentralverriegelung gleich zwei Mal ab. Auch zwei Ministerpräsidenten und ein Bundespräsident haben hastig das Land verlassen. Sie alle fürchten nein, nicht die Boateng-Brüder, sondern zwei Häftlinge aus dem US-Gefangenenlager Guantánamo, die noch bis im September mit leichten Foltermethoden, Nahrungsentzug und anderen Erniedrigungen auf ihr Leben in Deutschland vorbereitet werden. Auch wenn sie sich nach Plänen des Bundesinnenministeriums und der Länder im Land nicht frei bewegen können, sondern ähnlich wie Asylbewerber oder Legehennen gehalten werden, betrachtet die Deutsche Polizeigewerkschaft die Sache äußerst kritisch. "Nur Hellseher können vorhersagen, ob von ihnen künftig keine Gefahr ausgeht", schrieb deren Vorsitzender Rainer Wendt in der "Bild am Sonntag". Herr Wendt offenbarte damit nicht nur, dass er an Hellseher glaubt, dafür aber von orakelnden Kraken keinen Schimmer hat, setzte aber unter Beifall vieler Deutscher noch einen drauf: «Beide Häftlinge haben bei einer Terror-Ausbildung in Afghanistan nicht Töpfern, sondern Töten gelernt». Das ist in der Tat zu bedauern, denn Männer, die an der Waffe ausgebildet wurden, haben wir ja bei Polizei, Bundeswehr, in Biathlon- und Schützenvereinen schon jetzt zuviel, während gerade an Töpfern und Batikern stets großer Bedarf besteht.

Sonntag, 11. Juli 2010

Bundespräsident Wulff: Bundesverdienstkreuz für Löw


Bundespräsident Christian Wulff hat als eine seiner ersten Amtshandlungen, dem Trainer der deutschen Fußballnationalmannschaft Löw das Bundesverdienstkreuz verliehen. Er wolle hiermit irgendein Zeichen setzen, so Wulff auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz, welche auch live im Ersten Deutschen Fernsehen (ARD) übertragen wurde. Christian Wulff lobte das Engagement, den Teamgeist, einige Eckbälle und die herrlichen Trikots des deutschen Teams während der vier Wochen in Südafrika.
Zudem will Wulff einzelne Spieler besonders ehren. Mario Gomez soll den Friedensnobelpreis und Mesut Özil den Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache erhalten. Zudem soll Miro Klose einen Oskar für sein Lebenswerk erhalten.

Donnerstag, 8. Juli 2010

Löw plant mit Ersatzkräften


Da einige etatmäßige Spieler angeschlagen sind, plant Bundestrainer Jogi Löw für das morgige Spiel um den 3. Platz bei der Weltmeisterschaft auch mit einigen Ersatzkräften. Auch Bundespräsident Wulff wird hierbei erwartet.

Dienstag, 6. Juli 2010

Unternehmer sorgen sich um Auszubildende


Mit einer sensationellen Enthüllung haben die Industrie- und Handwerkskammer zum Wochenende aufgewartet. Die Schulabgänger und damit die Bewerber um einen der raren Ausbildungsplätze werden immer dümmer. Damit meinen sie aber komischerweise nicht die Zeit nach Ausbildungsbeginn, sondern wollen die Schulabgänger mit denen der Vorjahre vergleichen. Manche Mechatroniker, so verlautet es aus den Unternehmensetagen, könnten nicht einmal den Dreisatz, manche ostdeutsche Friseuse nicht einmal zwei Sätze. Und manch ein Bäcker würde auch am Ende des dritten Ausbildungsjahres noch die falsche Brötchenseite schmieren. Das muss verwundern, denn die Ausbildungsvergütungen zum Beispiel in den Berufen Maler/Lackierer (388 €), Florist (312 €) oder Friseur (269 €)sind geeignet, auch 1er Abiturienten nahezu magisch anzuziehen. Ebenfalls interessant: Während die (potentiellen, verhinderten) Ausbildungsbetriebe seit gefühlten 45 jahren über die nachlassenden Fähigkeiten ihres Billigpersonals lauthals schimpfen, scheinen die Auszubildenden seit Generationen mit ihren charmanten, kompetenten, fürsorglichen und unternehmerisch-weitsichtigen Ausbildern durchweg völlig glücklich zu sein, denn nie, nie, nie hörte man irgendwelche Kritik in dieser Richtung. So wundert es auch nicht, dass alle Agenturen unisono berichten, dass der ehrwürdige Herr Siemens neuerdings für jährlich 30 Millionen Euro (!) 250 (!) lernschwache Jugendliche ausbildet. Denn, das weiß Siemens so gut wie kein anderer: Auch schmieren will gelernt sein!

Bankenreport 2010


Stresstest bestanden

Die deutschen Großbanken sind gut aufgestellt und ausreichend gegen kommende Krisen gefestigt. Dies ist das Ergebnis des Stress-Testes, dem europaweit Bankinstitute ausgesetzt wurden. In der empirischen Untersuchung mussten Bankvorstände Stellung zu systemrelevanten Fragen beziehen. So wurde gefragt, ob die Bank trotz einer Reihe haarsträubender Fehlentscheidungen die zu einer Beinahepleite geführt haben, Bonuszahlungen im selben oder größeren Umfang als im Vorjahr zahlen würde. Auch wollten die Prüfer wissen, ob weiterhin mit den extrem risikoreichen ungesicherten Leerverkäufen gezockt würde und schließlich, ob man trotz eigener eklatanter Managerfehler, die zu Milliardenverlusten geführt haben, die nun von den sozial schwächsten ausgeglichen werden, unbeschwert von Gewissensmeldungen seine Nase in den Schampus tauchen würden.
Nur wer alle drei Fragen mit JA beantworten konnte, hat den Stresstest bestanden.

P-Konto


Das Girokonto ist Voraussetzung für die Teilnahme am Berufs- und Wirtschaftsleben. Bisher führte die Pfändung eines Girokontos zur kompletten Blockade von Zahlungsgeschäften wie die Zahlung von Miete, Strom, Handy und Pay-TV. Die Bundesregierung hat die Banken nun (s.o.) verpflichtet, ein so genanntes Prekariats-Konto, kurz P-Konto den Kunden anzubieten. Mit dem bliebe den Schuldnerinnen und Schuldnern die Möglichkeit, während einer Kontopfändung über den unpfändbaren Teil ihrer Einkünfte zu verfügen und so weiter am Wirtschaftsleben teilzunehmen. Ab dem 1. Juli 2010 kann jeder Inhaber eines Girokontos von seiner Bank oder Sparkasse die Umwandlung in ein P-Konto verlangen, vorausgesetzt er ist bereit und in der Lage, zwischen 10 und 20 € monatlich Kontoführungsgebühren an Commerzbank, Deutsche Bank, Netbank, Postbank, Targobank zu zahlen.

Sorgen sich den die Banken gar nicht um den Pöbel?

Doch, gewiss. So warnte der deutschen Bankenverband vor dem Kauf von Gedenkmedaillen zur Fußballweltmeisterschaft, 20 Jahre Deutsche Einheit und anderen Jubiläen. Solche Medaillenprägungen stellen, anders als Münzen keine vom Staat ausgegebenen gesetzlichen Zahlungsmittel dar. Sie sind als Geldanlage deshalb ungeeignet. Der Kauf von Medaillen kann also nur unter dem Gesichtspunkt der Liebhaberei gesehen werden. Häufig klafft zwischen Preis und Wert eine große Lücke. Wen das aber nicht stört, sollte lieber Schrottimmobilien aus den USA, BP-Aktien oder Karstadt kaufen, so ein Verbandsprecher.

Freitag, 2. Juli 2010

Menschen der Woche

David McAllister
Niedersachsen, das trotz VW, Scorpions und Schlagerflittchen Lena hoch verschuldet ist, wird künftig von einem Dudelsack-Gesicht regiert. Als Teil des Sparpakets der gelb-schwarzen Regierung wurde in Niedersachsen der bisherige Ministerpräsident Wulff durch einen günstigen Halbschotten ersetzt. David McAllister heißt der aalglatte Emporkömmling aus den Tiefen des RCDS, dessen Dauergrinsen mehr Brechreiz auslöst als zwölf Scotch ohne Soda.

(Amtsübergabe an McAllister (re.) in Hannover)

Jürgen Rüttgers

Auch Jürgen Rüttgers übt sich in Bescheidenheit. Anders als Bundes-Horst und die anderen noch lebende Ex-Präsidenten Herzog, Weizsäcker, Tünnes und Scheel will er dem Steuerzahler nicht lebenslang sondern nur noch 5 Jahre auf der Tasche liegen. Dienstwagen, Büro, Referenten, Praktikantinnen und Lustknaben, Kaffee und Korn bis zum Abwinken und Freikarten für den FC und alles für lau wollen aber schon sein. Findet WUNST zwar unverschämt von dem abgewählten Raffzahn, aber wenn dafür niemals Bundespräsa wird ist es uns das wert.


Diether Dehm

Das kann einem nach dem 25ten Prosecco in der öden Bundesversammlung schon mal passieren. Dem PDS-Abgeordneten aus Frankfurt (Main!) und überführtem IM-Zuträger aus dem Westen ist natürlich jeder Bürgerrechtler suspekt. Da darf man schon mal Gauck und Wulff mit Hitler und Stalin vergleichen. WUNST empfiehlt, künftig auf Nummer sicher zu gehen und Wulff mit einem Knödel und Gauck mit Bernd-dem-Brot zu vergleichen. Nur dem extrem dehmlichen Diether empfiehlt WUNST künftig, jedewede Vergleiche sein zu lassen. Wer arbeiterbewegte und alkoholbenebelte Liedchen (Was wollen wir trinken? von bots) komponiert, aber für Geld auch gern mal Volksmusik produziert und selbst schon vor Gericht zieht, wenn er vom stullen Henryk Broder als „Würstchen“ genannt wird, sollte schlicht die Gosche halten.

(Modisch: gelbes Leinensakko über FDJ-Hemd)